„Steinarbeiten“, Stipendium im Künstlerhaus Lauenburg 1988/89

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Den Skulpturen ist eine einfache, scheinbar durchsichtige Struktur zu eigen, Backsteine im gotischen Format werden von Stahlkonstrukten umhüllt, Geschichte wird eingefangen, um für einen Moment des Betrachters angehalten zu werden.

Jochen Schumann arbeitet dabei wie ein traditioneller Bildhauer: der Backstein, der bei der Restaurierungsarbeiten der Lauenburger Magdalenenkirche angefallen ist, wird nicht einfach zum vorgefundenen Material, ihm wird, für eine zeitlang leblos geworden, neues Leben eingeflößt, indem er sorgsam bearbeitet wird, geschnitten und gesägt, erzählt er von seinem Inneren. So zu neuer Identität gekommen, vermag er es, uns neue Geschichten zu erzählen.

Zu kontemplativen Formen und Strukturen vereint, sind da stets Plastiken entstanden, die, sichtbar aus der Natur stammend, den „kulturellen“ Eingriff nicht leugnen und uns so letztendlich über das Verhältnis zwischen Natur und Kultur informieren.

Wolfgang Zeigerer